#Wählerisch - Forderung: Hate Speech

Am 9. Juni ist Europawahl. Auf dieser Seite findest Du eine Forderung der aej an die Europapolitik. Weitere Forderungen findest Du über den Link am Seitenende. Informiere Dich und sei am 9. Juni #Wählerisch!

Forderung Hate Speech
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"Wer Hass sät, muss Konsequenzen ernten. Beschützt die Menschenwürde im Internet."

Hate Speech ist gewalttätige Sprache. Sie enthält:

  • Abwertung, Angriffe, Beschimpfung, Hass
  • Beleidigung und Verleumdung von bestimmten Gruppen, also gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Dazu gehören unter anderem Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Homo- und Transfeindlichkeit, Sexismus.
  • direkte oder indirekte Aufrufe zu Gewalt, (Selbst-)Justiz, also das Bestrafen des*der Täter*in durch Betroffene oder deren Umfeld, Handlungszwang

Dazu gehört aber auch, wenn Menschen die Gleichwertigkeit und gleiche Rechte abgesprochen werden – schlimmstenfalls das Recht zu leben (öfter: in Deutschland zu leben).
(Quelle: Amadeu Antonio Stiftung)

Hass im Netz ist also eine Form digitaler Gewalt und kann ernsthafte Folgen für Betroffene, deren Psyche, aber auch für unsere Gesellschaft haben.

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Timotheus 1,7)

Hass und Intoleranz wurzeln oft in Angst – die Angst, die eigenen Privilegien zu verlieren, die Angst vor Veränderung. Als Christ*innen glauben wir aber, dass Angst und Furcht nie die bestimmenden Prinzipien unseres Handelns sein dürfen. Dem*der anderen zuzuhören, sich anrühren zu lassen von seiner*ihrer Geschichte und verletzende Worte ungesagt zu lassen – darin liegt Kraft, denn so können Teufelskreise des Hasses unterbrochen werden.

In einer Welt, die zunehmend digitalisiert ist, ist es deshalb wichtig, Maßnahmen gegen Hassrede zu ergreifen, um die negativen Auswirkungen einzudämmen und eine positive digitale Umgebung zu fördern.

Die aej hat auf ihren Mitgliederversammlungen 2009, 2011 und 2016 beschlossen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Rassismus entschlossen entgegentreten, Zivilcourage zu zeigen und sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen, hinzusehen statt wegzusehen, zu handeln statt zu zögern und an der Entwicklung einer toleranten, offenen Gesellschaft mitzuwirken.

„Bei uns haben menschenverachtende Überzeugungen, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus keinen Platz“ (aej MV 2009). Das gilt auch für das Internet. Auch der DBJR verdeutlicht, dass Gewalt im Netz nicht verharmlost und normalisiert werden darf.

Deshalb fordern auch wir eine wirksame Strafverfolgung von Menschen, die Hass im Netz verbreiten, Maßnahmen zur Gewaltprävention, jugendgerechte, barrierearme Beratungsstellen für Betroffene, Spezialist*innen bei jeder Polizeidienststelle und die Aufnahme des Themas in polizeiliche Ausbildungs-/Studienpläne.

Denn wir wünschen uns einen sachlichen Diskurs im Internet, an dem alle teilhaben können, sodass auch online eine Vielfalt an Meinungen vorgefunden werden kann. Wir wünschen uns Toleranz und Offenheit im Netz, Plattformen, die Verantwortung für das übernehmen, was in ihren Zuständigkeitsbereichen passiert und Konsequenzen ziehen für das psychische Wohlbefinden aller.

Hass ist keine Meinung. Hass hat Folgen für Betroffene. Hass muss Konsequenzen für Täter*innen haben.

Beschlüsse und Positionen


Weiterführende Links zum Thema



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Kontakt

Dorothee Ammermann
Referentin für Europäische Jugend- und Bildungspolitik
Marianne Malten
Assistentin für Europäische Jugend- und Bildungspolitik

Förderung

Diese Projekt wird durch Mittel des Kinder- und Jugenbdplans des Bundes, durch das EU-Förderprogramms Erasmus+ Jugend und über das European Youth Forum durch Mittel des Europarats  gefördert.

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