Nachhaltige Entwicklung
Wie können alle Menschen auf der Erde gut und dabei nicht auf Kosten anderer und der Umwelt leben? Mit dieser Frage ist das Ziel der nachhaltigen Entwicklung auf den Punkt gebracht. Es geht um weltweite Gerechtigkeit und den Schutz der Erde. Dafür macht sich die Evangelische Jugend stark.
Sozial, ökologisch, demokratisch - das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung
Globale Krisen und Herausforderungen können nur bewältigt werden, wenn soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, demokratische Politikgestaltung und das ökologische Gleichgewicht gewahrt werden. Nur wo diese vier Faktoren ineinandergreifen, ist von nachhaltiger Entwicklung zu sprechen. So sagt es das Leitbild Nachhaltigkeit der Vereinten Nationen.
Die Evangelische Jugend orientiert sich an diesem Leitbild, wenn sie sich mit unterschiedlichen Aktivitäten für weltweite soziale Gerechtigkeit und den Schutz von Umwelt und Klima engagiert. Als Akteurin des Fairen Handels setzt sie auf kritischen Konsum und ökofaire Beschaffung und positioniert sich politisch.
Dabei vernetzt sich die Evangelische Jugend mit zivilgesellschaftlichen Organisationen wie Brot für die Welt und German Watch.
Nachhaltige Entwicklung gehört zum Selbstverständnis der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit. Sie ist kein Lückenfüller und wird nicht erst dann auf die Agenda gesetzt, wenn noch irgendwie Zeit dafür ist.
Die Zukunft braucht den Kurswechsel
Die aktuelle Debatte um nachhaltige Entwicklung dreht sich vor allem um einen Begriff – sozial-ökologische Transformation. Das heißt vereinfacht gesprochen: Nachhaltigkeit ist das Ziel – sozial-ökologische Transformation ist der Weg dahin.
Der Klimawandel zeigt: Mit ihren massiven Eingriffen ins Erdsystem setzt die Menschheit ihre eigenen Lebensgrundlagen aufs Spiel. Der Konsum fair gehandelter und regionaler Produkte, ein bisschen weniger Stromverbrauch und CO2-Kompensation allein genügen nicht. Eine grundlegende Wende steht an. Das heißt: Weg von verschwenderischem Lebensstil und wachstumsgetriebenem Wirtschaften – hin zu einer Kultur der Nachhaltigkeit.
Transformation
Was heißt sozial-ökologische Transformation und wie macht sich die Evangelische Jugend dafür stark .
Fairer Handel
Seit Jahrzehnten gehört der Faire Handel zu den wirksamsten Instrumenten der Entwicklungszusammenarbeit. Er schafft faire Löhne für Produzent*innen alltäglicher Produkte, darunter Kakao, Tee, Kaffee und vieles mehr.
Die aej gehörte in den 1970er Jahren zu den Initiator*innen und Mitbegründer*innen der GEPA - The Fair Trade Company. Die GEPA ist eines der größten Fairhandelsunternehmen der Welt und versteht sich selbst als "DIE MARKE und Vorreiter des Fairen Handels". Als Gesellschafterin ist die aej in der Gesellschafterversammlung und im Aufsichtsrat der GEPA vertreten.
Für jugendliche Konsument*innen ist das Engagegement der Evangelischen Jugend für den Fairen Handel bedeutsam, weil
- der Faire Handel ein wichtiges Instrument
entwicklungspolitischer Bildung und Globalen Lernens ist und - weil junge Menschen als kritische Konsument*innen Selbstwirksamkeit erfahren.
Inzwischen ist ökofaire Beschaffung ein Standard bei vielen Angeboten evnagelischer Kinder- und Jugendarbeit, insbesondere in der Freizeitarbeit. Darüber hinaus bleibt die Herausforderung, junge Menschen als Akteur*innen zu gewinnen, die nicht nur fair konsumieren, sondern die Idee des Fairen Handels in die Gesellschaft tragen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Der Aufbruch zu einer Kultur der Nachhaltigkeit stellt alte Werte auf den Prüfstand. Das erfordert die Fähigkeit zum Perspektivwechsel. Gerade deshalb kommt der Bildung eine Schlüsselfunktion bei der Arbeit für eine nachhaltige Entwicklung zu. Mit ihren Konzepten und Angeboten zum Globalen Lernen bietet die Evangelische Jugend jungen Menschen Räume, in denen sie einen nachhaltigen Lebensstil lernen und erproben können.
Dabei ist die Bildungsarbeit kontinuierlich kritisch zu hinterfragen. An welchen Punkten muss sie sich selbst transformieren, um junge Menschen zu einem transformativen Denken, Handeln und Leben zu befähigen und zu ermutigen.
Globales Lernen
Globales Lernen ermöglicht Kindern und Jugendlichen, die globale Dimension ihres Lebens zu verstehen und eigene Handlungsoptionen zu entwickeln.
Mehr zum Thema nachhaltige Entwicklung
Links und Downloads
- UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung - SDG
- Beschluss "Selbstverständlich nachhaltig" der 120. aej-Mitgliederversammlung 2009
- Beschluss Transformation der 130. aej-Mitgliederversammlung 2019
- Ökologische Leitlinien der aej
- Ökologischer Handabdruck Handprint-Konzept von German Watch
- Ökologischer Fußabdruck in der Version von Brot für die Welt
Förderung
Das Engagement junger Menschen für eine nachhaltige Entwicklung wird gefördert:
Das Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit fördert Projekte, die entwicklungspolitische Themen lebensnah vermitteln, Möglichkeiten des Engagements zeigen und Konzepte der nachhaltigen Entwicklung verfolgen (FEB-Programm).
Brot für die Welt fördert Bildungsprojekte unterschiedlicher Formate, zum Beispiel im Rahmen von Landesjugendcamps, sowie internationale Jugendbegegnungen mit entwicklungspolitischem Schwerpunkt.
Links
- Brot für die Welt Förderlinien
- FEB-Programm von Engagement Global (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)