Inklusion
Inklusion gehört zum Grundverständnis evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Dabei geht es um die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ebenso wie um Fragen der Migration, des Rassismus oder der sozialen Ungleichheit.
Foto: Johannes Hübner, Evangelische Jugend Sachsen
Inklusion heißt: Alle sind dabei und können in ihrer Unterschiedlichkeit, mit ihren Fähigkeiten und Behinderungen entsprechend ihren Bedürfnissen und Voraussetzungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Das sollen sie auch an den Angeboten der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit. Dazu möchte das Modellprojekt der aej „Zusammen? Geht doch!“ beispielhaft beitragen.
Mit dem Modellprojekt „Zusammen? Geht doch!“ lotet die aej neue Angebote und neue Kooperationsformen für eine inklusive Kinder- und Jugendarbeit aus. Akteur*innen der Evangelischen Jugend und der Behindertenhilfe wollen im Projekt voneinander lernen, ihre Strukturen wechselseitig öffnen, gemeinsame Konzepte für stabile Kooperationsformen erarbeiten und diese praktisch erproben.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse sollen in den landes- bzw. bundesweiten Transfer der aej, der beteiligten Behinderteneinrichtungen, der Diakonie Deutschland und ihres Fachverbandes „Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V (BeB), der Stiftung Bethel, der „Die Zieglerschen“ und der Lebenshilfe einfließen.
Das Projekt wird durch Prof. Dr. Gunda Voigts, von der HAW Hamburg wissenschaftlich begleitet.
Gefördert wird das Projekt aus Mitteln von der Aktion Mensch Stiftung.
"Ein lang erkannter Bedarf, auf den bisher nach unserem Kenntnisstand nur sehr lokal und von einzelnen Trägern entweder der Kinder- und Jugendhilfe oder der Behindertenhilfe reagiert wird, wird mit dem Vorhaben konzeptionell und vernetzt aufgegriffen."
Das Projekt setzt auf lokal-regionale Zusammenarbeit von Akteur*innen der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit und Akteur*innen der Behindertenhilfe. An vier Standorten werden über 5 Jahre hinweg veränderte oder neue, inklusive Angebote der Kinder- und Jugendarbeit geschaffen und erprobt. Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen soll damit die gemeinsame Teilhabe möglich gemacht werden.
Mobile Behindertenhilfe der Stadtmission Chemnitz e.V.
Jede*r ist bei den Angeboten der evangelischen Jugendarbeit in Chemnitz willkommen. Der offene Treff wird regelmäßig von Jugendlichen mit Behinderung besucht. Diese sind auch bereit sich in diesem Angebot bei einzelnen Arbeiten ehrenamtlich zu engagieren. Zusätzlich sollen Kinder und Jugendliche sensibilisiert und Mitarbeitende bewusst für den Weg zu einer weiter öffnenden Haltung motiviert werden. Über die Kooperation mit dem Club Heinrich, der mobilen Behindertenhilfe der Stadtmission, werden Kontakte mit jungen Menschen mit Behinderung gesucht .
Thomas Hofmann, Evangelische Jugend Chemnitz: "Inklusion ist herausfordernd. Das bedeutet, so „normal“ wie möglich umzugehen, aber auch die Unterstützung die notwendig ist zu geben. Junge Menschen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung sind aufgefordert, sich einzubringen, sich einzulassen, Verantwortung für sich und ihre Behinderung zu übernehmen. Zu sagen, das brauche ich und das brauche ich nicht. Das bedeutet, aktive Kommunikation – auch und besonders über ihre Bedarfe an Unterstützung."
Diakoniewerk Essen | „Aktion Menschenstadt“ des Behindertenreferats des Kirchenkreis Essen
In Kooperation mit dem Jugendreferat Essen und der Aktion Menschenstadt/Behindertenreferat wird gemeinsam mit einem Jugendhaus das Thema Inklusion erarbeitet und das Angebot des Jugendhauses entsprechend gestaltet, sodass eine Teilnahme und Partizipation auch von behinderten Kindern und Jugendlichen ermöglicht wird. Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein niedrigschwelliges Jugendhilfeangebot im Sozialraum und bietet ein breites Spektrum an individuell gestaltbaren und nutzbaren Freizeitangeboten. Kinder und Jugendliche mit geistigen und körperlichen Behinderungen zählen nur sehr vereinzelt zum Besucherkreis der offenen Kinder und Jugendarreit. Ziel des Projektes ist es benachteiligten Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen dieses Angebot zu erschließen.
Richard Poser, Evangelische Jugend Essen: „Die Evangelische Jugend Essen möchte zeigen, dass Inklusion ein gewinnbringender Schritt in der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist, und dadurch andere motivieren sich dem Ziel der Inklusion anzuschließen. Mit dem exemplarischen Ergebnis des Projektes können sich dann auch andere Jugendhäuser anschließen und erhalten durch die gewonnene Erfahrung eine Handreichung durch die entstandene Dokumentation.“
Lebenshilfe Unterer Niederrhein I Wohnprojekt Flüren Cassiopeia
In der evangelischen Jugend Wesel ist Inklusion bereits gelebte Praxis. Alle Angebote werden inklusiv angeboten. Dennoch soll der Kreis der Zielgruppe ständige erweitert werden. Ziel ist es, dass Menschen mit Behinderungen selbstverständlich und eigeninitiativ an Angeboten der Evangelischen Jugend Wesel teilnehmen. Barrierefreie Angebote und Räumlichkeiten erleichtern die unkomplizierte Teilnahme. Die Ideen und Wünsche der Kinder sollen in die Angebote mit einfließen. Zudem ist es gewünscht, dass Jugendliche sich auch bei der Organisation von Aktionen und bei der Betreuung im Rahmen von Veranstaltungen mit einbringen. Sie erhalten die Gelegenheit, sich über das Trainee-Programm der Gemeinde oder die JuLeiCa-Schulung fortzubilden.
Clemens Dieter Skusa, Evangelische Jugend Wesel: "Wir möchten eine stabile Säule in der inklusiven Kinder- und Jugendarbeit in Wesel werden und dazu beitragen zukunftsweisend Barrieren abzubauen. Wir möchten Mut machen. Wir möchten Inklusion eine starke Stimme verleihen. Wir möchten Vorbild sein."
Evangelische Jugend Wilhelmsdorf
Es ist geplant, feste Angebote zu schaffen in denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsame Aufgaben lösen. Die Aufgaben werden so gewählt, dass die Stärken aller zum Tragen kommen. Das gemeinsame Erleben in diesen Gruppen hat durch die ländliche Struktur Auswirkungen auf den Sozialraum. Die Konfirmandentage, bei denen Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit den Konfirmanden Workshops besuchen, zielen neben der Begegnung darauf ab, einen gemeinsamen Gottesdienst zu gestalten.
Johannes Keisers, Jugendreferent Evangelische Jugend Wilhelmdorf: „Der Projektstandort Wilhelmsdorf ist geprägt durch das das Miteinander der vielen diakonischen Einrichtungen, Vereine und Kirchen. Die evangelische Jugendarbeit und die Sportvereine schaffen dabei durch ihre Angebote Berührungspunkte zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Aktuell werden durch die evangelische Jugendarbeit etwa 200 Personen erreicht, von denen maximal fünf eine Behinderung haben. Wir freuen uns darauf, unsere Angebote im Rahmen des Modellprojektes „Zusammen? Geht doch!“ zu erweitern und wollen damit einen Beitrag dazu leisten, dass Inklusion nicht nur theoretisch möglich ist, sondern praktisch gelebt wird. Nur im Miteinander können wir voneinander lernen.“
Inklusion gehört zum Grundverständnis evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Dabei geht es um die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ebenso wie um Fragen der Migration, des Rassismus oder der sozialen Ungleichheit.
Projektsteuerung:
Doris Klingenhagen, aej-Referentin für Inklusion, Migration und Vielfalt in Zusammenarbeit mit dem aej-Fachkreis Inklusion.
Projektleitung:
Pia Kuhlmann
Assistenz:
Annette Ulrich
Projektbeirat:
Mit einem Klick auf ein Vorschaubild wird das SharePic in einem neuen Fenster geöffnet und kann heruntergeladen werden.
Alle Motive der SharePics gibt es auch als Postkarte.
In gedruckter Form können die Postkarten gerne per Mail beim Projektteam bestellt werden.
Die Druckvorlagen sind in einem PDF-Dokument zusammengefasst. Postkarten herunterladen