#Wählerisch - Forderung: Europäische Jugendpolitik

Am 9. Juni ist Europawahl. Auf dieser Seite findest Du eine Forderung der aej an die Europapolitik. Weitere Forderungen findest Du über den Link am Seitenende. Informiere Dich und sei am 9. Juni #Wählerisch!

Forderung Europäische Jugendpolitik
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"Zuhören statt zutexten. Für mehr Mitbestimmung junger Menschen auf Augenhöhe"

Wir finden, die Meinung junger Menschen wird in der EU-Politik nicht genug berücksichtigt. 

Zum Jahresbeginn 2024 waren nur noch 2 von insgesamt 705 Abgeordneten des Europäischen Parlaments unter 30 Jahren alt. Das sind gerade einmal 0,28% aller Parlamentarier*innen (Quelle: Europäisches Jugendforum). Und auch in den anderen EU-Organen gibt es nur sehr wenige politische Entscheidungsträger*innen unter 30 Jahren.

Außerdem dürfen viele junge Menschen in Europa nicht wählen, weil sie „zu jung“ sind. In einigen Mitgliedstaaten der EU, wie Deutschland, Belgien oder Österreich, können junge Menschen ab 16 Jahren ihre Stimme bei dieser Europawahl abgeben. In den meisten anderen EU-Mitgliedsstaaten kann man allerdings erst mit 18 Jahren wählen. Sich aktiv als Kandidat*in bei der Europawahl zur Wahl zu stellen, geht in allen EU- Mitgliedsstaaten frühstens ab 18 Jahren, teils deutlich später. 

Das alles führt unserer Meinung nach dazu, dass die Meinungen junger Menschen in der Politik der Europäischen Union nicht genug Gehör finden. Stattdessen bekommen wir oft genug zu hören, wir sollten erstmal Erwachsen werden, bevor man unsere Anliegen ernst nehmen kann. Das finden wir, unfair! In einer Demokratie sollte jede*r s gleichberechtigt mitreden dürfen, egal ob jung oder alt.

„Denn es ist ein Leib und doch viele Glieder.“ (1Kor 12,12)

Junge Menschen haben ihren eigenen Blick auf die Welt und ihre eigene Lebenserfahrung. Wenn sie früh in politischen Prozessen mitbestimmen können, ist das wertvoll für alle: Es fördert das Verantwortungsbewusstsein der jungen Menschen, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und somit ihre Demokratiefähigkeit. Junge Menschen bringen eine unersetzliche Perspektive in den politischen Diskurs ein!

Jugendbeteiligung liegt uns am Herzen, denn wir wollen mitbestimmen. Und zwar nicht einmal, sondern immer. Wir haben „Werd' erstmal erwachsen“ satt! Mitbestimmung bedeutet für uns, strukturell in Entscheidungen einbezogen zu werden. Wir wollen die Chance haben, unsere Meinung in politische Prozesse einzubringen, mit Entscheidungsträger*innen zu diskutieren und zu erfahren, was aus unseren Forderungen und Anliegen geworden ist. Nur der Form halber nach unserer Meinung zu Fragen und die Ergebnisse dann im Papierkorb verschwinden zu lassen, ist für uns deshalb keine echte Jugendbeteiligung. 

Das gilt für Politik allgemein, aber ganz besonders nachdrücklich für den EU-Jugenddialog, der es uns ermöglichen soll, die Meinungen junger Menschen in die EU-Politik einzubringen. Wir wollen, dass die von uns hier vorgebrachten Forderungen stärker in der Politik berücksichtigt werden. Insbesondere verlangen wir, dass die Europäischen Jugendziele, die von jungen Menschen bereits 2017/18 erarbeitet wurden, endlich umgesetzt werden. 

Wir fordern, die EU auf ein Co-Management nach dem Vorbild des Europarats für Entscheidungen, die junge Menschen entscheiden, einzuführen. Das bedeutet, junge Menschen und politische Entscheidungsträger*innen entscheiden gemeinsam (50%/50%), welche Entscheidungen getroffen werden sollen.

Wir wollen außerdem eine 3.EU-Jugendstrategie, die uns bei der Erreichung dieser Ziele unterstützt, die EU-Jugendziele verbindlich aufnimmt und sich ernsthaft darum bemüht, das Leben junger Menschen in Europa zu verbessern. 

Ein wichtiger Schritt dabei ist für uns auch, Angebote für junge Menschen und Jugendarbeit ausreichend mit Ressourcen auszustatten. Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps brauchen in Zukunft deutlich mehr finanzielle Ressourcen, damit wir an Freiwilligendiensten, Jugendbegegnungen, Studienaufenthalten und Stationen im Rahmen der Berufsausbildung im Ausland teilnehmen können.

Beschlüsse und Positionen


Weiterführende Links zum Thema



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Kontakt

Dorothee Ammermann
Referentin für Europäische Jugend- und Bildungspolitik
Marianne Malten
Assistentin für Europäische Jugend- und Bildungspolitik

Förderung

Diese Projekt wird durch Mittel des Kinder- und Jugenbdplans des Bundes, durch das EU-Förderprogramms Erasmus+ Jugend und über das European Youth Forum durch Mittel des Europarats  gefördert.

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