zweifeln - sowohl aus gesellschaftspolitischer als auch aus biblicher Perspektive betrachtet. Wähle aus:
Sowohl ...
Das kann doch niemals klappen! – Schaue ich in die Tageszeitung oder verfolge das Weltgeschehen online, muss ich fast so antworten: „Das kann doch niemals klappen!“ Ich sehe ein Leben, das nur so gelebt werden kann, weil es auf dem Leben eines anderen Menschen beruht. Der globale Norden lebt auf Kosten des globalen Südens! Oder kriegerische Auseinandersetzungen, die, je näher sie kommen, mich in Atem halten. Dabei denke ich nicht nur an den seit knapp eineinhalb Jahren anhaltenden Krieg in der Ukraine, sondern auch an Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo oder in Syrien. Mir scheint es so, dass alle guten Vorhaben, die die Welt ein kleines bisschen besser können, vergebens sind. Es ist zum (Ver-)Zweifeln.
Als auch ...
Fast wie Thomas zweifelnd, könnte ich dreinschauen. Sogar fast verzweifeln. Aber auch nur fast! Denn da ist etwas, dass dem Zweifel mit einem fast utopischen Satz entgegensteht, ein Zukunftsbild, das schon begonnen hat. Es ist ein Bild, dessen Perspektive die Jüngerinnen und Jünger befähigte und dessen Kraft seither nicht nachgelassen hat. Worte, die mich genau hinsehen lehren und aufhorchen lassen. Worte, die mich berühren und manchmal zweifeln zu lassen, aber nicht verzweifeln, da wir noch so weit von diesem Bild entfernt sind. Es sind aber auch Worte, die meinen Zweifel „entzweifeln“, mich persönlich und mit anderen gegen das verzweifelnd machende einzusetzen. Es sind die friedensstiftenden Worte Jesu: „Glückselig sind die, die Frieden stiften. Denn sie werden Kinder Gottes heißen.“ (Matthäus 5,9; BB) – Daher: Lass dich entzweifeln!
Weiterdenken
Welche Situation hat dich in der letzten Woche verzweifeln lassen? Was gibt dir in solchen Situationen wieder Mut? Was kannst du für mehr Frieden tun? Wo möchtest du praktisch anpacken?