Impuls November: loslassen

Sowohl ...

Von alten Gewohnheiten zu lassen, wenn sie auch zerstörerisch wirken, fällt sehr schwer. So sagt es die Wissenschaft: Menschen brauchen gewohnte Lösungen und liebgewonnen Handlungen. Neues zu wagen bringt Ängste vor dem Unbekannten hervor und benötigt sehr viel Energie. Dies versucht der Mensch zu vermeiden. Doch gerade in Zeiten der Klimakatastrophe ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich die Menschheit von alten Gewohnheiten und schädlichen Praktiken löst. Nachhaltiges Leben erfordert ein Umdenken und die Bereitschaft, alte Denkmuster und Verhaltensweisen zu überwinden. Es bedeutet, bewusste Entscheidungen zu treffen, die langfristige Auswirkungen auf unsere Umwelt und Gesellschaft haben. Loslassen kann bedeuten, sich von Ressourcen verschwendenden Konsumgewohnheiten zu trennen oder von einer linearen Wirtschaftsweise zu einer Kreislaufwirtschaft überzugehen. Es erfordert auch, sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass Wachstum immer mit Ressourcenverbrauch einhergehen muss.

Als auch ...

Mein biblischer „Loslassen“- Held ist Abraham. Abraham folgte dem Ruf Gottes, ließ von seiner gewohnten Umgebung los und ging in ein Land, was ihm Gott noch zeigen wollte. Wenn ich genauer in den Text schaue (1. Mose 12, 1-9), lese ich, dass er zunächst wohl gar nicht genau wusste, wohin es geht. Doch es scheint mir, dass Gottes Angebot so verheißungsvoll auf ihn wirkte (Stammvater eines großen Volkes werden, Gottes Segen erfahren und sein Name wird berühmt), dass er sich in Ungewisse los machte. Respekt Abraham! Eine wichtige Erkenntnis für mich für Veränderungsprozesse: In seinen Augen war das Neue und für ihn absolut Unbekannte attraktiver als sein altes Leben in Haran. Er ließ los, um anzukommen.