Impuls Februar: ansehen

Sowohl ...

Viele sagen wir laufen gerade sehenden Auges in unser Unglück. Andere sagen, das kann doch nicht sein – seht hin! Sie haben das Gefühl, das keiner auf sie hört. Sie suchen eine andere Art der Aufmerksamkeit und klettern auf Bäume oder kleben sich auf Straßen. Damit sagen sie: „Seht hin!“. Sie wollen wahrgenommen und gesehen werden. Aber nicht um ihrer selbst willen. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass wir gerade dabei sind, das zu zerstören, was wir zum Leben so dringend brauchen – eine intakte Umwelt. Die Schöpfung Gottes verdient es, von uns angesehen zu werden, richtig wahrgenommen zu werden. Wir haben die Verantwortung für sie und übersehen das leider so oft. Die „Klimakleber“ wollen gesehen werden und wollen, dass wir genauer hinsehen. Sehen wir also dem nötigen Wandel gemeinsam und hoffnungsvoll entgegen. Denn viele Augen sehen mehr als zwei.

Als auch ...

„Warum sieht mich denn keiner? Es geht mir nicht gut und niemand sieht mich!“ So muss sich Hagar von ihrer Herrin Sarah gedemütigt und befohlener Maßen von Abraham schwanger gefühlt haben. Gesehen und wahrgenommen zu werden ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Wir alle brauchen das. Hagar erfährt es nicht von ihren Mitmenschen, aber von Gott. Er sagt ihr zu: „Ich sehe dich mit allem, was du bist und was dich ausmacht. So wie ich dich sehe so nehme ich dich an.“ So gesehen zu werden, das stärkt Hagar für ihren weiteren Weg. Wir haben einen Gott, der uns im Blick behält, der uns sieht. Das Gefühl gesehen zu werden, können auch wir den Menschen in unserem Umfeld schenken. Zu wissen, dass ich ein von Gott angesehenes Kind bin, gibt mir Kraft, selbst genauer hinzusehen, wenn jemand meine Nähe braucht. Übersehen wir uns dabei aber nicht selbst. Gott tut es auf jeden Fall nicht!