Nachhaltige Entwicklung: Fakten und wie sich die Evangelische Jugend dafür engagiert

Nachhaltige Entwicklung heißt Wahrung der planetaren Grenzen und der Menschenrechte in Politik, Wirtschaft und individuellem Lebensstil. Mit Bildungsangeboten, Kampagnen und Aktionen setzt sich die aej seit ihrem Bestehen für soziale Gerechtigkeit auf der Einen Welt und die Bewahrung der Schöpfung ein.

Plexiglasröhren voll Getreide veranschaulichen den Umweltverbrauch.
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Begriff und Leitbild der nachhaltigen Entwicklung

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Inzwischen werben Lebensmittelhersteller, dass die Verpackung den Inhalt nachhaltig vor Umwelteinflüssen schützt. Deshalb ist genau hinzuschauen, ob Nachhaltigkeit drin ist, wo es drauf steht. Der Begriff selbst wurde erstmalig im Jahre 1713 vom kursächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz verwendet. Im späten Mittelalter waren die Waldbestände in Mitteleuropa fast restlos abgeholzt, weil das Holz unter anderem zum Bau von Bergwerken und als Brennholz benötigt wurde. Carlowitz machte angesichts einer überregionalen Holznot darauf aufmerksam, dass nur so viel Bäume gefällt werden dürfen, wie auch wieder aufgeforstet werden, damit es eine „beständige und nachhaltende Nutzung" gibt.
Seit der UN-Konferenz 1992 in Rio de Janeiro ist der Begriff aus der öffentlichen Diskussion nicht mehr wegzudenken. Aus der Rio-Erklärung zu Umwelt und Entwicklung geht das Leitbild der Nachhaltigkeit hervor. Es bestimmt den Nachhaltigkeitsbegriff maßgebend und beschreibt das ausgewogene Verhältnis von

  • wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit,
  • sozialer Gerechtigkeit,
  • ökologische Verantwortung und
  • demokratischer Gestaltung einer Gesellschaft.

Selbstverständlich mit Hand und Fuß

Mit ihrem Beschluss „Selbstverständlich nachhaltig“ hat die aej 2009 ein klares Signal gesetzt und nachhaltige Entwicklung zum konstitutiven Element evangelischer Kinder- und Jugendarbeit erhoben. Ökofaire Beschaffung, klimaschonende Mobilitätskonzepte und Umweltmanagement sind zentrale Eckpunkte für der Arbeit, damit Nachhaltigkeit nicht nur auf dem Etikett steht, sondern auch drin steckt, wo Evangelische Jugend draufsteht. Das geht Hand in Hand mit den Angeboten Globalen Lernens und dem Engagement für politische Rahmenbedingungen. Denn nachhaltige Entwicklung braucht sowohl die Veränderung des eigenen Lebensstils als auch den politischen Willen zur Veränderung.

Deshalb zählt die aej neben dem ökologischen Fußabdruck auf das Konzept des ökologischen Handabdrucks wie es von German Watch entwicklet wurde. Während der mittlerweile vielen bekannte ökologische Fußabdruck den Umweltverbrauch anzeigt, veranschaulicht das Konzept des ökologischen Handabdrucks die Möglichkeiten, die welt nachhaltig zu gestalten. Das beginnt beim eigenen verhalten und geht über Aktivitäten der Jugendgruppe bis hin zum notwendige politische Engagement.

Daraus wird ersichtlich: Während der Fußabdruck kleiner werden muss, muss der Handabdruck wachsen. In diesem Sinne engagiert sich die Evangelische Jugend mit Hand und Fuß dafür, dass eine Kultur der Nachhaltigkeit mehr und mehr Wirklichkeit wird.

Weiterführende Informationen

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Kontakt

Henrike Lederer
Referentin für nachhaltige Entwicklung

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