Social Digital Responsibility - Für jugendgerechte Soziale Netzwerke und Plattformen

Junge Menschen haben als Verbraucher*innen konkrete Vorstellungen, wie Soziale Netzwerke und Plattformen im Internet jugendgerechter werden können. Dazu hat der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) das Projekt Social Digital Responsibility (SDR) gestartet. Das Projekt wird vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) gefördert.

Jugendlicher tippt in dunklem Raum auf Smartphone

Foto: Unsplash/Árpád Czapp

Seite weiterempfehlen Seite Drucken

Die Forderungen als Broschüre

Die finalen Forderungen aus dem Projekt Social Digital Responsibility sind als digitale Broschüre und Print verfügbar:

Version in einfacher Sprache

Barrierearme Version

Gedruckte Exemplare der Broschüre können per Mail an medien(at)dbjr.de bestellt werden. Es fallen ggf. Versandkosten an.

So geht's weiter

Nach der Übergabe der Leitlinien/Forderungen an das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) werden die Anbieter*innen von Netzwerken und Plattformen die Forderungen der jungen Verbraucher*innen erhalten. Sie sollen als Basis für ein Nachsteuern dienen und deutlich machen, dass junge Menschen viel mehr in den Weiterentwicklungsprozess von sozialen Netzwerken und Plattformen einbezogen werden.

Die Forderungen und Leitlinien

Das sind die Forderungen und Leitlinien die junge Verbraucher*innen im Projekt „Social Digital Responsibility: Jungen Verbraucher*innen eine Stimme für aktive Teilhabe an Netzwerken und Plattformen geben“ formuliert haben.

Die Erläuterungen zu den Forderungen und Leitlinien auf der Website des DBJR nachlesen
Die Forderungen und Leitlinien als PDF herunterladen

(Daten-) Souveränität

  • Ich kann über meine Daten selbst bestimmen!
  • Ich weiß jederzeit, was mit meinen Daten und Bildern passiert!
  • Ich kann meine Daten schnell und einfach löschen!

Transparenz

  • Ich kann einfacher nachvollziehen, warum mir Beiträge und Inhalte angezeigt werden und Einfluss auf die Auswahl nehmen.
  • Unter kontroversen Beiträgen kann ich Hinweise auf seriöse Quellen aus Medien und Behörden sehen.
  • Höhere Kontrolle mit Blick auf Intransparenz und Marktmacht. Zugang zu Daten für Aufsichtsbehörden, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.
  • Der Wechsel zwischen Netzwerken muss offen und interoperabel sein.

Diversität und Inklusion

  • Barrierefreiheit ist Standard und Bilder haben Alternativ-Texte.
  • Barrierefreie Inhalte erzielen eine höhere Reichweite!
  • Kein Ausblenden/ Banning von Menschen mit Behinderung!

Menschenwürdiges Miteinander

  • Ich kann Hetzer*innen einfach, schnell und dauerhaft in allen Netzwerken blockieren.
  • Ich kann digitale Gewalt anzeigen, Strafverfolgung auslösen und nachverfolgen.
  • Ich kann Kommentare löschen oder die Kommentarfunktion blockieren.

Schutz und Hilfe (Awareness)

  • Ich kann einfach gerichtssichere Bildschirmfotos als Beweis bei digitaler Gewalt speichern.
  • Ich kann mich sicher und angstfrei in Online-Räumen bewegen und erhalte Unterstützung durch Hilfs- und Schutzangebote.
  • Community-Guidelines und Netiquette als Präventivmaßnahme in Foren und Online-Räumen!

Gesellschaftliche Kontrolle

  • Ich kann faktenbasierte Inhalte pushen und unseriöse Beiträge mit Warnhinweisen versehen.
  • Moderator*innen haben die Regeln der Community im Blick.
  • Ich kann bei Beiträgen Quellen gesondert angeben und bei anderen einen Faktencheck machen.

Gemeinsame Verantwortung

  • Soziale Netzwerke als Teil des öffentlichen Raums sollen durch Zivilgesellschaft kontrolliert werden.
  • Kleine Netzwerke mit offenen und transparenten Standards müssen durch öffentliche Mittel gestärkt werden.

Phase 3: Übergabe der Projektergebnisse

Nachdem im Projekt im Sommer 2021 Forderungen und Leitlinien für jugendgerechte Netzwerke entwickelt wurden folgt in der dritten Phase die Übergabe der Ergebnisse am 20.8. 2021 an das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Im Rahmen einer Zoom-Konferenz werden die Ergebnisse der Workshops vorgestellt und anschließend von Staatssekretär Prof. Dr. Christian Kastrop, der stellvertretenden DBJR-Vorsitzenden Daniela Broda und jungen Verbraucher*innen diskutiert.

Zur Aufzeichnung der Übergabe der Forderungen an das BMJV, am 20.08.21, mit Dolmetscher*innen für Deutsche Laut- und Gebärdensprache.

Phase 2 - Workshops

In den Workshops werden die Themen aus dem Barcamp (s. u.) vertieft und mit Expert*innen-Wissen unterfüttert. Jeder Workshop startet mit einem fachlichen Impuls zum Thema. Damit sollen alle Teilnehmer*innen gestärkt werden, die bisher nicht im Thema sind. Der anschließende Austausch zum Thema wird moderiert und begleitet. Konkrete Forderungen und Leitlinien werden von den Teilnehmer*innen erarbeitet. Am Ende sollen konkrete Forderungen zum Workshop-Thema formuliert sein.

Phase 1: Projektstart und Barcamp

Junge Menschen haben als Verbraucher*innen konkrete Vorstellungen, wie Soziale Netzwerke und Plattformen im Internet jugendgerechter werden können. Das zeigte der Austausch beim Barcamp Jugendgerechte soziale Medien Ende Mai 2021.

Zum Auftakt diskutierten die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl und Staatssekretär Dr. Christian Kastrop aus dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) mit der stellvertretenden DBJR-Vorsitzenden Daniela Broda über die Herausforderungen und Chancen des Projektes. Das Gespräch steht auf dem DBJR-Vimeo-Kanal zur Verfügung.

Das BMJV will mit dem Projekt genauer erfahren, worauf bei der Gesetzgebung stärker geachtet werden müssen. Leitlinien und Forderungen von Verbraucher*innen könnten schneller wirken und Betreiber von Plattformen zu Änderungen bewegen.

Daniela Broda sieht als Stärke des Projektes, dass die demokratische junge Zivilgesellschaft gemeinsam mit der Regierung den Plattformen mit Erwartungen und Forderungen gegenübertrete.

Die Teilnehmer*innen setzten im Barcamp die Agenda für die Workshop-Phase, in der im Juni und Juli an konkreten Forderungen gearbeitet wird. Gesprochen wurde über Transparenz für Algorithmen und für den Umgang mit persönlichen Daten - menschenwürdiges Miteinander - Schutz gegen und Hilfe bei Hate Speech, Cyber Mobbing, Cyber Grooming, Sexismus und Rassismus im Netz – Datenschutz.

Alle Ergebnisse des Barcamps auf der Website des DBJR


Kontakt

Daniela Broda
Referentin für Kinder- und Jugendpolitik
Wiebke Albes
Assistentin für Kinder- und Jugendpolitik

Seite weiterempfehlen Seite Drucken