Fachtagung für Verantwortliche internationaler Jugendbegegnungen (IBP)

Jedes Jahr im Herbst bietet die IBP-Tagung Verantwortlichen internationaler Jugendbegegnungen die Möglichkeit zum fachlichen und kollegialen Austausch. Seit 2015 im Programm, hat sich die IBP- Tagung (IBP = Internationale Begegnungsprogramme) zur nachgefragten Größe im Veranstaltungskalender der aej entwickelt.

Porträtfotos einer Fotoausstellung in Hameln
Seite weiterempfehlen Seite Drucken

Ziel und Inhalte der IBP-Tagung

Die IBP-Tagung ist ein Beitrag zur Qualifizierung von ehrenamtlichen und hauptberuflichen Leiter*innen internationaler Jugendbegegnungen. Sie schärft das Bewusstsein für die globale Dimension der Arbeit und die Frage nachhaltiger Entwicklung als zentralem inhaltlichen Baustein von Jugendbegegnungen. Themen des globalen Lernens stehen nicht nur nur deshalb im Mittelpunkt der Tagung, weil sie ihren Ursprung in der bis 2014 angebotenen JPE-Tagung (JPE = Jugendpolitische Maßnahmen mit Entwicklungsländern) hat. Globales Lernen beschränkt sich nicht auf Partnerschaften mit Ländern des globalen Südens. Es ist die pädagogische Antwort auf globale Herausforderungen und wo, wenn nicht bei internationalen Begegnungen ist dafür der ideale Ort.

Neben der Reflexion des Schwerpunktthemas gehören der kollegiale Austausch und das gemeinsame Erproben methodischer Bausteine zum Tagungskonzept. So können die Multiplikator*innen eigene Erfahrungen einbringen und ihrem Methodenkoffer weitere alltagstaugliche Werkzeuge hinzufügen.

Zielgruppe der Tagung

Zur IBP-Tagung sind ehrenamtliche und hauptberufliche Leiter*innen internationaler Jugendbegegnungen eingeladen. Ganz gleich, ob sie für das Folgejahr einen Begegnung planen oder nicht. Aber auch alle, die grundsätzlich an inernationaler Begegnungsarbeit interessiert sind, sei es, dass sie künftig eine Partnerschaft planen oder dass sie langjährige Erfahrungen einbringen möchten. Die Tagung lebt vom kollegialen Austausch und damit von dem Wissen und der Erfahrung, den Ideen und Fragen, die die Teilnehmer*innen mitbringen.

IBP-Tagung 2024

Die nächste IBP-Tagung findet vom 15. bis 16. Oktober 2024 im Hanns-Lilje-Haus in Hannover statt. Weitere Informationen und Anmeldung

Fördermöglichkeiten

Internationale Jugendbegegnungen können aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes und durch Brot für die Welt gefördert werden.

Förderinformationen


Überblick über die Themen der letzten IBP-Tagungen

  1. Wie finde ich ein Thema für meine Jugendbegegnung, das jugendliche Interessen, eigene Vorstellungen und die Kriterien des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) unter einen Hut bringt? Wie formuliere ich davon ausgehend ein klares und realisierbares Ziel? Welche Methoden eignen sich für die Umsetzung?

    Mit diesen Fragen und der Arbeit am Thema interkulturelle Sensibilität hat sich die IBP-Tagung 2022 auseinandergesetzt.

  2. Auch die IBP-Tagung 2021 nahm erneut die brennende Frage in den Blick, wie internationale Arbeit unter Pandemiebeingungen gelingt. Denn die Pandemie ist noch nicht vorbei und es wäre ein Trugschluss, irgendwann könne man einfach die Reset-Taste drücken und weitermachen wie vor der Pandemie. Kritische Reflexion und Mut zur Erprobung neuer Wege sind gefragt. Darauf spielt das Bibelzitat an, das über der Tagung stand: Siehe, ich mache alles neu.

    In diesem Sinne verfolgte die Tagung das Ziel, im Austausch miteinander

    • Möglichkeiten internationaler Jugendbegegenungen unter erschwerten Bedingungen wie einer Pandemie zu reflektieren,
    • Argumente zu finden, um die Bedeutung und den Stellenwert internationaler Arbeit zu behaupten,
    • Bestärkung für die eigene Arbeit zu erfahren.

    Neben dem Hauptreferat zum Thema Resilienz und der Frage, was und wie wir von und mit den Partner*innen wirklich lernen können, ging die Tagung dem Thema in drei Austauschphasen auf den Grund.
    In Austauschphase 1 wurden per Bestandsaufnahme Erfahrungen mit der Begegnungsarbeit unter pandemiebedingungen miteinander geteilt und bewertet, Ideen zum Umgang ausgetauscht und Erkenntnisse festgehalten. Die Planung für das kommende Jahr, die damit verbundenen Herausforderungen und Risiken wurden in der Austauschphase 2 festgehalten. Davon ausgehend entwickelte die Austauschphase 3 mit theaterpädagogischen Methoden einen neuen Blick auf das Stichwort Kontakt und Ideen für künftige Programme (auch unter erschwerten Bedingungen).

  3. ► Partnerschaften stärken – Begegnungsarbeit unter den Bedingungen der Corona-Pandemie

    Die IBP-Tagung 2020 trägt den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die internationale Begegnungsarbeit Rechnung und fragt nach Möglichkeiten, die Partnerschaft lebendig zu gestalten, wenn eine Begegnungsreise nicht möglich ist?  Was war für 2020 geplant, was tatsächlich möglich und was nicht? Welche anderen Formate sind machbar, ja notwendig? Und: Wie können Partnergruppen in dieser Krise füreinander da sein. Damit will die Tagung zur Stärkung der internationalen Begegnungsarbeit beitragen.

    Ausgehend von diesen Fragen tauschen sich die Teilnehmer*inn der IBP-Tagung 2020 über ihre Erfahrungen unter den Bedingungen der Pandemie aus und entwickeln Ideen für die künftigeBegegnungsarbeit.

  4. ► Am Dissens arbeiten: Heikle Situationen bestehen – echte Begegnung ermöglichen

    Was tun, wenn es bei einer Begegnung zum Konflikt zwischen den Leiter*innen beider Gruppen kommt? Wie gelingt es, trotz unterschiedlicher Ernährungsgewohnheiten an einem Tisch zusammenzukommen? Wie lassen sich Fragen zur Rolle von Mann und Frau, zur Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung sensibel und partnerschaftlich ansprechen? Wie bleibt man handlungsfähig, wenn beim verabredeten Thema plötzlich und unerwartet die Emotionen hochkochen?

    Im Mittelpunkt der IBP-Tagung 2019 steht die Auseinandersetzung mit so genannten „heiklen Situationen“.  Immer wieder berichten Verantwortliche internationaler Jugendbegegnung von der Schwierigkeit, solche Situationen anzusprechen. Unter der professionellen Begleitung durch zwei Coaches erörtern die Teilnehmer*innen, wie sich ein partnerschaftlich konstruktiver Umgang finden lässt. Die Tagung ermutigt zur bewussten Wahrnehmung und Reflexion solcher Situationen. Die Teilnehmer*innen tragen ihre Erfahrungen zusammen, reflektieren, was den Umgang damit erschwert und suchen nach Möglichkeiten, solche Situationen zu bestehen.

  5. Das Weltbild erweitern: Neue Perspektiven für die internationale Jugendarbeit

    Im Mittelpunkt der IBP-Tagung 2018 steht die kritische Auseinandersetzung mit Fragen des kolonialen Erbes internationaler Arbeit und der Gefahr rassistischer Tendenzen. Auch wenn es keine Absicht ist: Internationale Begegnungsarbeit steht immer in der Gefahr, eine einseitige Weltsicht zu reproduzieren und gängigen Klischees zu verfallen. Fachlich begleitet von Expert*innen des ebasa e. V. reflektieren die Teilnehmer*innen diese Fragen. Dabei gehen sie von eigenen Erfahrungen aus der Praxis internationaler Jugendbegegnungen aus und erarbeiten Wege zum Perspektivwechsel und einer differenzierten Wahrnehmung globaler Zusammenhänge. Die Tagung zeigt, dass hier weiterer Bedarf an Austausch, Sensibilisierung und kritischer Reflexion besteht. Deshalb greift die Tagung im Jahr 2019 mit so genannten „heiklen Situationen“ kulturell bedingte Missverständnisse auf, die mitunter zu schwer anzusprechenden Konflikten führen.

  6. Erst kommt das Fressen, dann die Moral (Brecht) Internationale Jugendbegegnungen als Ort politischer Bildung

    In Kooperation mit dem Berliner Theaterpädagogen Harald Hahn wird dieses Thema mit der Methode des Forumtheaters nach Augusto Boal sprichwörtlich in Szene gesetzt. Die Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema internationaler Jugendbegegnungen schärft das Bewusstsein der Teilnehmer*innen für die Notwendigkeit politische Bewusstseinsbildung gezielt und explizit in die inhaltliche Programmgestaltung zu integrieren. Denn es geht bei Jugendbegegnungen nicht zuletzt darum, die Oberfläche des interkulturellen Vergleichs zu verlassen und zu einem tieferen Verständnis globaler Zusammenhänge zu kommen. Das begeisterte Feedback der Teilnehmer*innen zeigt das Interesse an der vertieften Auseinandersetzung mit einem ausgewählten Thema und dass das neue Tagungsformat ihrem Bedarf an Ideen für die Praxis entspricht.

  7. Reflektiert planen - den "roten Faden" für das Begegnungsprogramm finden

    Eine Jugendbegegnung fällt und steht mit ihrem inhaltlichen Konzept und einem spannenden Tagesprogramm. Doch wie macht ein Programm die Jugendbegegnung zu einer prägenden Er-fahrung für die Teilnehmenden? Wie gelingt die Balance zwischen eigenem Anspruch und den Kriterien des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP), zwischen der Partizipation Jugendli-cher, ihren Interessen und Wünschen und denen des Partners? Führt der Weg ausschließlich von "A nach B", vom Ziel zur Methode oder gibt es auch andere Möglichkeiten? Wie entsteht bei so viel Soll, bei allem, was zu beachten und zu berücksichtigen ist, ein lebendiges Programm? Und vor allem: Wie bekommt das Ganze einen erkennbar "roten Faden"?

    Diese Fragen beschäftigen Verantwortliche internationaler Jugendbegegnungen bei der Pro-grammentwicklung immer wieder aufs Neue. Die IBP-Tagung 2016 macht sie zum Thema. Im Format einer Ideenwerkstatt entwickeln die Teilnehmer*innen gemeinsam und praxisnah einzelne Programmelemente zu einzelnen Themen und nehmen ausgewählte Förderkriterien in den Blick.

     

  8. 17 Ziele für die nachhaltige Entwicklung

    Im September 2015 verabschieden die Vereinten Nationen die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung - die Sustainable Development Goals (SDG). 17 Ziele, mehr als 160 Unterziele. Was sie für jede und jenden Einzelne*n bedeuten, wie sie für die außerschulische Jugendbildungsarbeiot elementarisiert und zum Thema bei internationalen Jugendbegegnungen gemacht werden können - all das erörtern die Teilnehmer*innen zusammen mit jens Martens vom Global Policy Forum Europe.


Kontakt

Henrike Lederer
Referentin für nachhaltige Entwicklung

Seite weiterempfehlen Seite Drucken