aej-Pressemitteilung 06/2019 Echte Teilhabe von Vereinen junger Migrant*innen ist ein wichtiges Signal für Stärkung der Demokratie

Fishbowl-Diskussionsrunde bei DRANBLEIBEN. Foto: Astrid Piethan

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Vereine junger Migrant*innen (VJM) leisten einen entscheidenden Beitrag zur Gestaltung des Aufwachsens junger Menschen in einer pluralen, demokratischen und freiheitlichen Gesellschaft. Das machte die Fachtagung „DRANBLEIBEN! Jugendverbände engagiert für Vielfalt und Demokratie“, die von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) in der vergangenen Woche in Berlin veranstaltet wurde, überdeutlich. An der Organisation der Fachtagung waren auch die Islamische Jugend in Bayern als Gemeinde des Verbandes der islamischen Kulturzentren, die Koptische Jugend Deutschland, die Muslimische Jugend in Deutschland sowie der Orthodoxe Jugendbund beteiligt.

Annette Widmann-Mauz, MdB (CDU/CSU), die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration eröffnete die Fachtagung mit einem Grußwort und hob hervor: „Mir ist wichtig, Christen, Juden und Muslime miteinander ins Gespräch zu bringen. Wir können erfahren, dass es viel mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes gibt und das schafft Zusammenhalt. Entscheidend ist, dass wir den Dialog suchen, miteinander ins Gespräch kommen und auch bei Angriffen von außen im Gespräch bleiben." Für die aej antwortet der Vorsitzende Dr. Sven Evers seinerseits: „Gerade die Jugendverbände können mit dem, was sie nach außen tun, ein Vorbild für die Gesellschaft sein, wenn wir Unterschiedlichkeit nicht als etwas Bedrohliches sondern als etwas Bereicherndes verstehen."

Seit fast 20 Jahren initiiert die aej unterschiedlichste interreligiöse Projekte. Immer mit dem Ziel die interkulturelle Öffnung der Jugendverbandsarbeit voranzutreiben. Viele Zwischenziele wurden dabei schon erreicht und manche VJM haben den Status eines etablierten Jugendverbands mit entsprechenden Hauptamtlichkeits-Strukturen geschafft. Dennoch ist die Mehrheit nach wie vor nicht fest in den Strukturen der Jugendverbandsarbeit und somit auch nicht in der finanziellen Förderung von Jugendverbandsarbeit verankert, insbesondere auf Bundesebene. Den Teilnehmer*innen der Fachtagung war deshalb besonders wichtig, weiter auf eine echte Partizipation von Vereinen junger Migrant*innen mit den etablierten Jugendverbänden hinzuarbeiten.

aej-Generalsekretär Mike Corsa stellte deshalb auch fest: "Wir sind eine vielfältige Gesellschaft mit vielen Lebenslagen. Ein Problem? Nein, kein Problem! Wir wenden uns gegen alle Bestrebungen Vielfalt als negativ zu beschreiben! Denn Monokulturelle Gesellschaften sind langweilig. Wir haben so viel von unseren Projektpartner*innen gelernt, da bleiben wir dran!"

Im Hinblick auf verbandliche Organisation kommentierte Klaus Waldmann, früherer Bundestutor der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftliche Jugendbildung (et), aus seiner Perspektive als Berater von muslimischen Jugendorganisationen: „Jugendverbände sollten gemeinsam dafür einstehen, dass es insgesamt mehr Mittel geben soll, aber auch bereit sein mal zu verzichten, um einer neuen Initiative die Möglichkeit zu geben sich zu etablieren."

In Anbetracht der jüngeren politischen Entwicklungen müsse noch mehr getan werden, um zur Normalität von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte in den Strukturen der Jugendverbandsarbeit zu gelangen, so der Tenor der Fachtagung. Für alle beteiligten Akteur*innen bedeutet dies: Dranbleiben, um für ausreichende Ressourcen der Vereine zu streiten, Professionalisierung auszubauen und das Zusammenwachsen in Vielfalt weiter zu stärken.

Martin Weber, aej
19. November 2019
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