Evangelische Jugend für Vielfalt und Toleranz

Bild: ejb

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Restart der Kampagne „Die Welt ist bunt – Gott sei Dank“

(ejb) Mit einem Positionspapier und dem Relaunch des Logos „Die Welt ist bunt – Gott sei Dank“ will die Evangelische Jugend gerade jetzt zu Beginn der Friedensdekade bayernweit eine Diskussion um Vielfalt, Menschenrechte und Toleranz anregen. „Als christlicher Jugendverband stehen wir für eine Gesellschaft ein, in der Meinungsfreiheit und die Ebenbildlichkeit Gottes leitende Grundsätze sind“, heißt es in dem Positionspapier. „Im Geist der Nächstenliebe sind Toleranz und die Akzeptanz von Verschiedenheit, Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit und Solidarität tragende Werte unseres christlichen Handelns“, sagt Katrin Vogelmann, die Vorsitzende der Evangelische Jugend in Bayern.

Im neuen Logo wird die Welt offen und bunt dargestellt: nicht geschlossen oder ausgrenzend, sondern offen nach allen Seiten, einladend, bunt wie die Menschen auf unserem Globus, so wie von Gott geschaffen. Es symbolisiert die dynamische Kraft mit der sich Evangelische Jugend und ihre Mitgliedsverbände für Vielfalt und Toleranz in unserer Gesellschaft einsetzen.

In ihrer Position beschreibt die EJB, dass vor allem junge Menschen heute die „Extreme Rechte“ oder auch „Neue Rechte“ in mehrdimensionaler Form erleben würden. Hasskriminalität, Radikalisierung im Netz sowie Rechtsterrorismus würden dabei eine genau so große Rolle spielen, wie ein sich veränderndes Gesellschaftsbild, Verschwörungsmythen oder strukturell begründeter Rassismus. Mit der Kampagne ruft die EJB dazu auf, dass eigene Handeln zu stärken und sich gegen jede Form von Hass, Hetze, Diskriminierung, Ausgrenzung und Extremismus einzusetzen. Ziel sei es auch, über diese Themen aufzuklären. Dabei müsse auch die eigene Wahrnehmung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geschärft und der Umgang in solchen Fällen trainiert werden.

„Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist nicht mehr nur ein Problem von anderen, sondern ist mitten in unserer Gesellschaft angekommen und so auch Teil des Alltags von Kindern und Jugendlichen“ erklärt Ann-Sophie Scholl, Ehrenamtliche aus München und Mitwirkende am Relaunch „Die Welt ist bunt“. „Für mich stehen die Worte für eine Offenheit und für die Freude darüber, dass wir alle anders sind.“ Sie fragt sich, ob es nicht langweilig und nervig wäre, wenn wir alle das gleiche glaubten, gleich aussehen würden, den gleichen Beruf oder die gleichen Menschen lieben würden. Es sollte keine Rolle mehr spielen, woher wir kommen, wie wir aussehen, wen wir lieben oder an was wir glauben. „Genau diese Gefühle und Hoffnungen soll der Relaunch des Logos zum Ausdruck bringen“, sagt Ann- Sophie Scholl. „Die Welt ist bunt. Gott sei Dank.“

Verbunden mit dem Relaunch bietet die EJB Workshops zum Themenbogen an und stellt für die Jugendarbeit in den Kirchengemeinden, Dekanaten und Verbänden umfangreiches Material zur Verfügung.

Auszüge aus dem Positionspapier der Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend in Bayern

Was wir als Evangelische Jugend tun:

  • Wir stehen dauerhaft, nachhaltig und konsequent für unsere Grundwerte ein und machen sie zur Basis unseres Handelns und Wirkens.
  • Wir treten bewusst und öffentlich wahrnehmbar für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung ein und zeigen deutlich, wo für uns die Grenze von Toleranz und Meinungsfreiheit erreicht ist: nämlich dann, wenn menschenfeindlich gehandelt wird oder Menschen eingeschränkt oder diskriminiert werden.
  • Wir sehen unsere Stärke in der Vielfalt der (jungen) Menschen, die bei uns mitmachen: Religiös-spirituelle Vielfalt ist dabei genauso im Blick wie kulturelle oder geschlechtliche Vielfalt.
  • Wir beziehen Stellung für Menschen, die ausgegrenzt sind und werden: Vom Prinzip der christlichen Nächstenliebe geleitet stehen wir „für ein Klima der Menschenfreundlichkeit“ ein und verstehen uns als Sprachrohr für die Bedürfnisse und Anliegen junger Menschen.
  • Wir nehmen wahr, dass sich die Grenzen der Toleranz verschieben und vor allem Sprache Wirklichkeit erschafft und Bilder erzeugt. Wir setzen uns ein für eine gendergerechte Sprache und verwenden den bereits erstellen Leitfaden als Grundlage

Wir rufen als Evangelische Jugend in Bayern dazu auf:

  • Das eigene Wirken und Handeln im Kontext evangelischer Jugendarbeit stetig zu reflektieren und in der (politischen) Wirksamkeit zu überprüfen.
  • Hinzusehen und nicht wegzusehen, nicht zu schweigen, sondern zu handeln, wenn es um Aussagen, Inhalte oder Themen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geht.
  • Räume zu schaffen, Methoden zu entwickeln und inhaltliche Auseinandersetzung zuzulassen, die  den Diskurs und die persönliche oder fachliche Weiterentwicklung anregen.
  • Theologisch begründetem Extremismus keinen Raum zu geben und ihm positive Narrative entgegenzusetzen, in die Auseinandersetzung zu gehen und ein Gegenbild zu zeichnen.
  • Verschwörungsmythen, die vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte geben    wollen, mit alternativen und fundierten Erklärungsansätzen etwas entgegenzusetzen.
  • Globale Lernräume zu nutzen und Formate der europäischen und internationalen Jugendarbeit zu nutzen, um Themen wie beispielsweise Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus oder Extremismus zu diskutieren und für diese zu sensibilisieren.

Das Positionspapier ist unter folgendem Link zu finden: www.ejb.de/dieweltistbunt.

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