Mitarbeitende in kirchlichen Kontexten brauchen digitale Kompetenz

Junge hält Smartphone vor sein Auge. Der Bildschirm zeigt das verdeckte Auge

Quelle: kirche-digital-kompetent.de

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Wie begleiten Kirchen Menschen in der digitalen Transformation? Indem Mitarbeitende in kirchlichen Kontexten selbst digital kompetent sind. Dies ist die Überzeugung von drei evangelischen und katholischen Einrichtungen, die gemeinsam den „ChurchDigiComp 1.0“ vorstellen. „Wir brauchen eine ganzheitliche Sicht auf Digitalisierung,“ ist Roger Schmidt, Leiter des Studienzentrums für evangelische Jugendarbeit in Josefstal und Mitautor, überzeugt. Um die authentische Kommunikation des Evangeliums in der heutigen Lebenswirklichkeit der Menschen zu ermöglichen, bedürfe es neben technischen Kenntnissen auch die Fähigkeit, ethische und pädagogische Herausforderungen im Umgang mit digitalen Medien und Prozessen zu reflektieren. Kirchliche Mitarbeitende sollten in der Lage sein, die Rolle der Digitalität in den Lebenswelten ihrer Bezugsgruppen zu verstehen.

Der „Referenzrahmen für Mitarbeitende in kirchlichen Kontexten“ beschreibt in sieben Kompetenzbereichen einen solchen ganzheitlichen Zugang zum digitalen Wandel und zeigt, wie Mitarbeitende in kirchlichen Kontexten sich darauf vorbereiten können. Mit dem Kompetenztest können Mitarbeitende zum einen selbst einschätzen, auf welcher von drei Kompetenzstufen sie sich in den jeweiligen Bereichen befinden. Zum anderen können Teams eine gemeinsame Auswertung ihrer Kompetenzen vornehmen.

Für Dr. Claudia Pfrang, Direktorin der Domberg-Akademie der römisch-katholischen Erzdiözese München und Freising, ergeben sich daraus vielfältige Möglichkeiten für Gemeinden, Pfarreien und größere Verbände, sich weiterzuentwickeln: „Der digitale Wandel stellt tiefgreifende Fragen an die zukünftige Kirchenentwicklung. Das haben wir während der Pandemie deutlich gesehen, gilt aber auch weit darüber hinaus.“

Michael Peters, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Jugend in Deutschland, betont den Fokus auf junge Menschen: „Kirche, die Kirche für junge Menschen sein will, muss in erster Linie von ihnen lernen – gerade auch in der digitalen Transformation.“ Der Referenzrahmen kann dabei unterstützen, Fortbildungen für Mitarbeitende in der kirchlichen Jugendarbeit passgenau zu konzipieren.

Die Herausgeber-Organisationen werden den ChurchDigiComp weiterentwickeln. Interessierte sind eingeladen, sich an der Weiterarbeit zu beteiligen. Für Herbst 2022 ist zudem eine Fachtagung zur weiteren Vernetzung geplant.

Der „ChurchDigiComp 1.0 - Referenzrahmen für Mitarbeitende in kirchlichen Kontexten“ wird herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Jugend in Deutschland e.V. (aej), der Domberg-Akademie – Stiftung Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising und dem Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit in Josefstal e.V.

Wichtige Links zum Thema

Förderung:
Die Erstellung des ChurchDigiComp wurde gefördert von der Deutschen Stiftung Engagement und Ehrenamt, dem Digitalinnovationsfonds der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Digitalfonds der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

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