Forderungen und Leitlinien für jugendgerchte soziale Netzwerke

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Im Projekt „Social Digital Responsibility: Jungen Verbraucher*innen eine Stimme für aktive Teilhabe an Netzwerken und Plattformen geben" haben junge Menschen Forderungen und Leitlinien für jugendgerechte Soziale Netzwerke und Plattformen formuliert. Am 20.8. 2021 wurden diese Forderungen und Leitlinien an das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz übergeben. Im Rahmen einer Zoom-Konferenz wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt und anschließend von Staatssekretär Prof. Dr. Christian Kastrop, der stellvertretenden DBJR-Vorsitzenden Daniela Broda und jungen Verbraucher*innen diskutiert.

Hier die Aufzeichnung der Zoom-Konferenz ansehen

Politik und Anbieter sozialer Netzwerke und Plattformen sind aufgefordert, diese Leitlinien als Basis für ein Nachsteuern einzusetzen und junge Menschen viel mehr in den Weiterentwicklungsprozess von sozialen Netzwerken und Plattformen einzubeziehen.

Die Themen und Schwerpunkte wurden in einem Barcamp von jungen Menschen selbst gesetzt. In Workshops mit Expert*innen vertieften sie die Themen und formulierten miteinander Leitlinien für jugendgerechte Netzwerke. Der Deutsche Bundesjugendring als Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen brachte Positionen und Forderungen von rund sechs Millionen jungen Menschen ein.

Das Projekt wurde vom Deutschen Bundesjugendring umgesetzt und vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert.

Die Forderungen und Leitlinien

Das sind die Forderungen und Leitlinien die junge Verbraucher*innen im Projekt „Social Digital Responsibility: Jungen Verbraucher*innen eine Stimme für aktive Teilhabe an Netzwerken und Plattformen geben“ formuliert haben.

Die Erläuterungen zu den Forderungen und Leitlinien auf der Website des DBJR nachlesen
Die Forderungen und Leitlinien als PDF herunterladen

(Daten-) Souveränität

  • Ich kann über meine Daten selbst bestimmen!
  • Ich weiß jederzeit, was mit meinen Daten und Bildern passiert!
  • Ich kann meine Daten schnell und einfach löschen!

Transparenz

  • Ich kann einfacher nachvollziehen, warum mir Beiträge und Inhalte angezeigt werden und Einfluss auf die Auswahl nehmen.
  • Unter kontroversen Beiträgen kann ich Hinweise auf seriöse Quellen aus Medien und Behörden sehen.
  • Höhere Kontrolle mit Blick auf Intransparenz und Marktmacht. Zugang zu Daten für Aufsichtsbehörden, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.
  • Der Wechsel zwischen Netzwerken muss offen und interoperabel sein.

Diversität und Inklusion

  • Barrierefreiheit ist Standard und Bilder haben Alternativ-Texte.
  • Barrierefreie Inhalte erzielen eine höhere Reichweite!
  • Kein Ausblenden/ Banning von Menschen mit Behinderung!

Menschenwürdiges Miteinander

  • Ich kann Hetzer*innen einfach, schnell und dauerhaft in allen Netzwerken blockieren.
  • Ich kann digitale Gewalt anzeigen, Strafverfolgung auslösen und nachverfolgen.
  • Ich kann Kommentare löschen oder die Kommentarfunktion blockieren.

Schutz und Hilfe (Awareness)

  • Ich kann einfach gerichtssichere Bildschirmfotos als Beweis bei digitaler Gewalt speichern.
  • Ich kann mich sicher und angstfrei in Online-Räumen bewegen und erhalte Unterstützung durch Hilfs- und Schutzangebote.
  • Community-Guidelines und Netiquette als Präventivmaßnahme in Foren und Online-Räumen!

Gesellschaftliche Kontrolle

  • Ich kann faktenbasierte Inhalte pushen und unseriöse Beiträge mit Warnhinweisen versehen.
  • Moderator*innen haben die Regeln der Community im Blick.
  • Ich kann bei Beiträgen Quellen gesondert angeben und bei anderen einen Faktencheck machen.

Gemeinsame Verantwortung

  • Soziale Netzwerke als Teil des öffentlichen Raums sollen durch Zivilgesellschaft kontrolliert werden.
  • Kleine Netzwerke mit offenen und transparenten Standards müssen durch öffentliche Mittel gestärkt werden.
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