"Inklusion aus der betulichen Fürsorgedenke holen"

Die Mitglieder des aej-Fachkreises Inkllusion mit Jürgen Dusel und Adina Hermann.

Der aej Fachkreis Inklusion mit dem Beauftragten der Bundesregierung, Jürgen Dusel (Mitte), und Adina Hermann von den Sozialheld*innen (ganz rechts). Foto: aej

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Hauptberufliche und Ehrenamtliche aus den Mitgliedsstrukturen der aej im Fachkreis Inklusion kamen in dieser Woche in Berlin zusammen. Im Mittelpunkt standen Gespräche mit Verantwortlichen für Inklusion und Teilhabe in der Bundespolitik.

Dem Beauftragten der Bundesregierung, Jürgen Dusel, stellten wir unsere Sichtweise auf die SGB VIII Reform dar, schilderten Erfahrungen, Hindernisse und Hürden aus dem Feld der Kinder- und Jugendarbeit. Wir erlebten Herrn Dusel als engagierten Streiter für (junge) Menschen mit Behinderungen und teilen seinen Standpunkt, dass es Zeit sei „Inklusion aus der betulichen Fürsorgedenke zu holen“.

Im Gespräch mit Wilfried Oellers, Beauftragter der CDU/CSU Fraktion, machten wir deutlich, dass getrennte Schulsysteme ein Hindernis für eine inklusive Kinder- und Jugendarbeit sind. Er bedankte sich für unsere Arbeit, die er als Jugendlicher selbst sehr genossen hat. „Seien Sie nicht leise“ war sein Wunsch an uns als eine Stimme für Inklusion und Jugendarbeit.

Wir hatten das große Glück an der Expertise von Adina Hermann, Leiterin der Kommunikation bei den Sozialheld*innen e.V. teilhaben zu können. Mit einem wachen Blick und dem Wunsch nach mehr pragmatischen Lösungen vertritt sie den Standpunkt „Inklusion ist kein Charity, sondern ein Menschenrechtsprojekt. Sie machte uns zudem darauf aufmerksam, wie wichtig barrierefreie digitale Zugänge für Menschen mit Behinderung sind. Ein Kontakt, den wir gerne weiter pflegen werden.

Eine eindrückliche Führung erlebte der Fachkreis rund um den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde (T4 Gedenkstätte). In der Tiergartenstraße 4 wurden die Euthanasiemorde des Naziregimes an Menschen mit Behinderung geplant. Dem Fachkreis wurde bewusst, wie lange es dauern kann, bis Opfergruppen anerkannt werden und wie wichtig es ist an Vergangenes zu erinnern. Menschen und ihre Geschichten sichtbar zu machen um gemeinsam ins Gespräch zu kommen und gemeinsam daran zu arbeiten, dass sich diese grausame Geschichte nicht wiederholt.

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