Bundestagswahl 2025

Reichstag mit vielen Menschen auf dem Rasen davor

Foto: Unsplash/Alana Harris

Am 23. Februar 2025 sind die vorgezogenen Neuwahlen zum Deutschen Bundestag geplant. Als Evangelische Jugend in Deutschland gestalten wir die Bundestagswahl aktiv mit. Der Schutz der Demokratie ist oberstes Ziel. Welche Themen der aej bei der Bundestagswahl 2025 daneben besonders wichtig sind, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten.

Bundestagswahl 2025

Als Teil der Zivilgesellschaft wirken wir als Evangelische Jugend aktiv an der gesellschaftlichen Willensbildung und Entscheidungsfindung mit und stärken unsere Demokratie. Zunehmend erleben wir, wie die demokratischen Grundwerte in Frage gestellt werden. Rechtsextreme und rechtspopulistische Einstellungen sind tief in der Gesellschaft verankert. Das gefährdet das friedliche Zusammenleben in und den Zusammenhalt von Gesellschaft. In vielen Debatten wird Hetze betrieben – insbesondere in der Migrations- und Asylpolitik. Die Evangelische Jugend steht mit ihrem christlichen Menschenbild für Frieden, Demokratie, Einhaltung der Menschenrechte, Toleranz und Akzeptanz, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit sowie Nächstenliebe und Solidarität. Rechtsextreme stellen freiheitliche und demokratische Grundwerte in Frage. Dagegen stellt sich die Evangelische Jugend in Deutschland.

Es ist an der Politik, klare Maßnahmen für den Schutz der Demokratie einzuleiten. Die Stärkung von Jugendverbänden und die gezielte Investition in die Jugendarbeit sind dabei zwingend notwendige Bausteine.

Forderung der Jugendverbände und -ringe im DBJR

Die Themen der aej

Wirksame Jugendpolitik und mehr Beteiligung

Junge Menschen müssen in politischen Diskursen nicht nur wahrgenommen werden, sondern strukturell eingebunden sein. Für uns als aej ist klar: Jugendbeteiligung muss stärker in der Bundespolitik verankert werden. Es reicht nicht nur über junge Menschen zu sprechen – ihre Stimmen müssen gehört und in Entscheidungen einbezogen werden. Dazu ist es unerlässlich strukturelle Beteiligungsrechte wie die Kinderrechte ins Grundgesetz zu verankern und das Wahlalter zu senken. Wir brauchen eine wirksamere und stärkere Jugendpolitik, die ressortübergreifend in allen bundespolitischen Bereichen hineinwirkt und an den Bedarfen junger Menschen sich ausrichtet.


Engagement fördern und Freiwilligendienste stärken

Junge Menschen engagieren sich vielfältig. Dieses freiwillige Engagement gilt es anzuerkennen und zu unterstützen sowie Bürokratiehürden endlich abzubauen. Wir fordern die Einführung eines Rechtsanspruchs auf einen Platz zur Absolvierung eines Freiwilligendienstes und eine ausreichende Finanzierung dieses Anspruchs. Die Einführung einer sozialen Pflichtzeit oder eines Pflichtdiensts lehnen wir ab. Jährlich treten rund 14.000 Freiwillige bei evangelischen Trägern ihren Freiwilligendienst im In- und Ausland an. Die Evangelischen Freiwilligendienste stehen für insgesamt 66 Organisationen aus Jugendarbeit, Diakonie, Landes- und Freikirchen, die Freiwilligendienste auf regionaler, bundesweiter und internationaler Ebene anbieten.


Vielfalt und Inklusion stärken

Die aej steht für Akzeptanz, Respekt und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Wir fördern in unserer Arbeit die Selbstbestimmung junger Menschen.
Als aej fordern wir, spezielle Angebote für junge LGBTQIA*-Menschen auszuweiten und Hass, Ausgrenzung und Diskriminierungen entgegenzuwirken. Es müssen Schulungsmöglichkeiten für Fachkräfte geschaffen werden, um Diskriminierungssensibilität zu fördern und Handlungsperspektiven zu entwickeln.
Die Kinder- und Jugendhilfe gilt es inklusiv zu gestalten. Zur Erarbeitung wurde in den vergangenen Jahren ein umfangreicher Dialogprozess mit Zivilgesellschaft, Fachverbänden, Wissenschaft und Selbstorganisationen durchgeführt. Daran anknüpfend fordert die aej das Inklusive Kinder- und Jugendhilfegesetz im Bund endlich zu beschließen.


Mentale Gesundheit in den Blick nehmen

Die aktuellen Herausforderungen wie die Klimakrise, Einsamkeit, der Krieg Russlands gegen die Ukraine, gesellschaftliche Spannungen und die noch immer spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie belasten die mentale Gesundheit junger Menschen auf vielfältige Weise. Hinzu kommen die alltäglichen Belastungen in Schule, Ausbildung, Studium und Beruf. Diese Faktoren haben nicht nur Auswirkungen auf das aktuelle Wohlbefinden, sondern prägen auch die Zukunftsperspektiven und Lebensqualität junger Menschen. Es braucht insbesondere die Bedeutung von Prävention, eine frühzeitige Intervention und den Zugang zu Therapiemöglichkeiten für eine ganzheitliche Unterstützung der mentalen Gesundheit junger Menschen.


Klima schützen und sozial-ökologisch wirtschaften

Insbesondere junge Menschen blicken mit großer Sorge auf die Klimakrise. Als aej fordern wir: Die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen sowie das 1,5 Grad Ziel müssen ernstgenommen und eingehalten werden. Der Weg hin, zu einer sozial-ökologischen Transformation ist unumgänglich. Deshalb muss die bisherige Definition von Wachstum und Wohlstand im Interesse von weltweiter sozialer Gerechtigkeit auf den Prüfstand gestellt werden. Wir müssen endlich nachhaltige und ressourcenschonende Rahmenbedingungen schaffen, um zukünftigen Generationen das Leben in einer fairen, solidarischen und gerechten Welt zu gewährleisten. Es müssen Anreize geschaffen werden, dass ein ressourcenschonendes und weltweit gerechtes Wirtschaften sowie ein nachhaltiger Lebensstil die attraktive Alternative zu den bislang herrschenden Wirtschafts- und Konsummustern sind. Dazu sind Bildungsprogramme notwendig, die zu transformativen Denken und Handeln befähigen, die den notwendigen Strukturwandel zu einer sozialen-ökologischen Wirtschaft begleiten und die Menschen beim Übergang in klimaverträgliche Arbeitsplätze unterstützen.


Kinder- und Jugendplan des Bundes aufstocken

Als aej fordern wir in die Zukunft junger Menschen zu investieren. Dazu gehört den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) zu stärken und bedarfsgerecht dynamisiert auszustatten. Nur so können Jugendverbände die drängenden Herausforderungen dieser Zeit bewältigen. Nur so können wir sicherstellen, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die Unterstützung erhalten, die sie verdienen. Nur so können sie in einer gerechten und solidarischen Gesellschaft aufwachsen. Bildungsarbeit, Räume, Schulungen und Freizeiten kosten Geld. Es hilft nicht, am falschen Ende zu sparen. Dafür braucht es notwendige Rahmenbedingungen für eine verlässliche Finanzierung.


In Jugendbildungsstätten sowie gemeinnützige Übernachtungs- und Freizeitstätten investieren

Jugendbildungsstätten sowie gemeinnützige Übernachtungs- und Freizeitstätten sind zentrale Orte der Kinder- und Jugendarbeit. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Jugendbildung, Jugendreisen und Kinder- und Jugenderholung. Diese Orte benötigen dringend Investitionen, um ihre Aufgaben weiterhin erfolgreich erfüllen zu können. Die aej macht sich zusammen mit anderen gemeinnützigen Trägern dafür stark, dass die neue Bundesregierung in ein langfristig angelegtes Förderprogramm investiert, das nicht auf Krediten basiert. Ein „Digitalpakt Kinder- und Jugendarbeit“ muss ebenso Bestandteil sein wie die Möglichkeit, Neubauten zu fördern. Zudem sind Maßnahmen zur Vereinfachung des Zugangs zu den Programmen erforderlich. Dazu zählen weniger bürokratischer Aufwand, Schulungen für die Verantwortlichen in den Trägerorganisationen und Verwaltungsbehörden sowie die Einrichtung passender Beratungsangebote.


#WahlalterSenken Jetzt!

Zusammen mit den im DBJR zusammengeschlossenen Jugendverbänden und -ringen setzt sich die aej schon seit langer Zeit dafür ein, die gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen, jungen Menschen ab 16 das höchste Recht in der Demokratie zuteilwerden zu lassen: das aktive Wahlrecht. Es gibt keinen Grund, damit noch länger zu warten! Schon 2006 hat die Mitgliederversammlung der aej den Beschluss „Wahlalter senken!“ gefasst und festgestellt: "In Übereinstimmung mit dem Grundgesetz, das als Weg der politischen Repräsentation allgemeine und gleiche Wahlen festschreibt ist grundsätzlich davon auszugehen, dass jeder Mensch von Geburt an Träger(in) eines Wahlrechtes ist […]".
Jugendliche wollen mitentscheiden, wenn es um ihre Zukunft und eine in die Zukunft gerichtete Politik geht. Dies darf man ihnen nicht länger verwehren. In einigen Bundesländern ist das bei Kommunal- oder Landtagswahlen bereits möglich. Auch bei der letzten Europawahl durften junge Menschen ab 16 zum ersten Mal wählen. Das muss nun auch auf Bundesebene möglich gemacht werden.


DBJR-Kampagne: Jugend wählt demokratisch

Das Kommunikationspaket

Der Bundesjugendring hat ein umfassendes Kommunikationspaket unter dem Slogan „Jugend wählt demokratisch“ entwickelt, um junge Menschen zu mobilisieren und ihre Forderungen in den Fokus der politischen Diskussion zu rücken. Alle Mitgliedsorganisationen und deren Untergliederungen sind eingeladen, sich zu beteiligen, um diese Botschaften flächendeckend sichtbar zu machen.

Der Hashtag zur Kampagne: JugendxDemokratie

ZUM KOMMUNIKATIONSPAKET

Das Kommunikationspaket beinhaltet:

  1. Einen Redaktionsplan
  2. Sieben Videos
  3. Zehn Posts
  4. Caption-Vorschläge
  5. Grafikelemente
  6. Mailing-Textbausteine
  7. Forderungen des Bundesjugendrings

Zeitplan der Kampagne „Jugend wählt demokratisch“

  • Ab 13.1.2025: Start der Kampagne auf allen Kanälen.
  • Wöchentlich: Veröffentlichung von zwei Posts (dienstags und donnerstags).
  • 23.2.2025: Bundestagswahl

Canva-Vorlagen

Für alle 11 möglichen Feedposts seiner Kampagne stellt der DBJR Canva-Vorlagen zur Verfügung. Die können einfach an eigene Designs angepasst werden, indem Farben, Schriftzüge, Hashtags und Fotos ausgetauscht oder weiterentwickelt werden, so dass es für den eigenen Feed passt. Der DBJR freut sich, wenn er getaggt oder zu Collabs eingeladen wird, wenn Vorlagen verwendet werden.

Die Links zu den einzelnen Canva-Vorlagen finden sich im Redaktionsplan der Kampagne auf den Seiten 2 und 3.

Insta-Collabs

Der DBJR organisiert im Rahmen der Kampagne Insta-Collabs. Dazu gibt es ein Dokument, in dem ihr einfach den Namen eurer Organisation unter den Post/Datum eintragt. Scheut euch nicht vor vielen Eintragungen! Sollten viele Collab-Partner eingetragen sein, werden die auf weitere Organisationen aufgeteilt. Ihr bekommt eine kurze Info am Tag des Posts, zu welcher Uhrzeit er hochgeladen wird, ihr könnt die Einladung dann annehmen, wenn es euch passt. Hier könnt ihr euch direkt eintragen: https://yopad.eu/p/Kollaborationsplan_DBJRxMOs_BTW_25_-365days

Mailing-Textbausteine

Im Kommunikationspaket ist unter der Überschrift "Mailings_Textbausteine" auch ein Entwurf für eine Mail an Kandidierende zum Deutschen Bundestag zu finden. Diese Vorlage kann gerne zur direkten Kommunikation mit den Abgeordneten und/oder Kandidat*innen im eigenen Wahlkreis verwendet werden.


Die Forderungen des DBJR zur Bundestagswahl 2025

Mit zehn umfangreichen Forderungen richtet sich der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 an die demokratischen Parteien. Der DBJR erwartet von der nächsten Bundesregierung, dass sie junge Menschen nicht nur in politischen Diskursen wahrnimmt, sondern sie strukturell einbindet. Jugendbeteiligung muss in der Bundespolitik gesetzlich verankert werden, fordert der DBJR.

Die zehn Forderungen des DBJR:

  1. Wirksame Beteiligung und eigenständige Jugendpolitik:
    Junge Menschen müssen bei Entscheidungen, die sie betreffen, eingebunden werden. Dafür fordert der Bundesjugendring gesetzliche Regelungen zur Jugendbeteiligung und die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre.
  2. Bundeszentrale Träger der Jugendverbandsarbeit stärken:
    Der Kinder- und Jugendplan des Bundes muss bedarfsgerecht finanziert und jährlich dynamisch angepasst werden, um die Arbeit der Jugendverbände langfristig zu sichern.
  3. Demokratie achten und schützen:
    Die Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft ist essenziell. Der Bundesjugendring fordert unter anderem eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts und die Überprüfung der Verfassungswidrigkeit der AfD durch das Bundesverfassungsgericht.
  4. Junges Engagement stärken:
    Freiwilliges Engagement soll durch einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste und eine bessere finanzielle Ausstattung gefördert werden. Einen Pflichtdienst lehnt der Bundesjugendring ab.
  5. Kinder- und Jugendarmut bekämpfen:
    Die Einführung einer Kindergrundsicherung ist ein zentraler Schritt im Kampf gegen Armut. Jugendarmut muss als eigenständiges Phänomen betrachtet und gezielt bekämpft werden.
  6. Nachhaltige Entwicklung und Klimagerechtigkeit:
    Der Bundesjugendring fordert konsequente Maßnahmen für Natur-, Umwelt-, und Klimaschutz, sowie Biodiversität, den Ausbau erneuerbarer Energien und eine sozial gerechte Transformation der Gesellschaft.
  7. Gesellschaftliche Vielfalt stärken:
    Der Einsatz für eine vielfältige Gesellschaft ohne Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus ist unerlässlich. Er fordert, dass die Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention weiter vorangebracht wird und queeren Jugendlichen ein selbstbestimmtes Aufwachsen ermöglicht wird.
  8. Europa jugendgerecht gestalten:
    Junge Menschen wollen ein soziales und solidarisches Europa. Bildungs- und Jugendförderprogramme wie Erasmus+ müssen ausgebaut und jugendgerechte Beteiligung gestärkt werden.
  9. Schuldenbremse abschaffen:
    Die Schuldenbremse verhindert Investitionen in die Zukunft. Der Bundesjugendring fordert massive Investitionen in Infrastruktur, die junge Menschen betrifft.
  10. Orte der Demokratie durch gezielte Förderung stärken:
    Jugendbildungsstätten und ähnliche Einrichtungen müssen durch ein Investitionsprogramm des Bundes energetisch saniert, barrierefrei gestaltet und zukunftssicher gemacht werden.

U18-Bundestagswahl vom 7. bis 14. Februar 2025

Du hast eine Stimme. Lass sie raus!

Im Februar 2025 wird ein neuer Bundestag gewählt. Leider können junge Menschen unter 18 Jahren nicht mit wählen. Obwohl viele junge Menschen politisch interessiert und engagiert sind.

Deshalb organisieren der Deutsche Bundesjugendring, das Deutsche Kinderhilfswerk, die Landesjugendringe, viele Jugendverbände, darunter auch die aej, und das Berliner U18-Netzwerk vom 7. bis 14. Februar 2025 Jugendwahl U18.

Als Initiative politischer Bildung bietet U18 Platz dafür, dass Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sich selbstbestimmt und selbstbewusst politisch ausdrücken. In der spannenden Zeit vor einer Wahl ermöglicht U18, die eigene Meinung zu entdecken, Zukunftsvisionen zu entwickeln und die eigenen Fragen an Politik zu formulieren.

Um bei U18 mitzumachen, kann man einfach nur wählen gehen oder man meldet selbst ein Wahllokal und plant Aktivitäten und Aktionen.

U18-Sonderfonds des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) zur Bundestagswahl mit 100.000€ für Kinder- und Jugendprojekte

Ab sofort können gemeinnützige Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie Kinder und Jugendliche selbst Anträge beim Förderfonds „U18 – Kinder- und Jugendbeteiligung zur Bundestagswahl 2025“ des Deutschen Kinderhilfswerkes (DKHW) stellen. Im besonderen Fokus des Förderfonds stehen Projekte der U18-Bundestagswahl vom 7. bis zum 14. Februar. Der Sonderfonds ist aus gemeinsamen Überlegungen von DKHW und Bundesjugendring zur Unterstützung des U18-Netzwerks und der beteiligten Träger zur vorgezogenen Bundestagswahl entstanden und wird durch das DKHW mit insgesamt 100.000 € ausgestattet.

Weitere Information zum Förderfonds: www.dkhw.de/sonderfonds-u18

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Kontakt

Daniela Broda
Referentin für Kinder- und Jugendpolitik